Als ich vor einiger Zeit über Bilder in der Antarktis geschrieben habe, erwähnte ich bereits, dass der USGS angekündigt hat, dass sie beginnen wollen, regelmäßig off-Nadir-Bilder mit Landsat 8 von den Polarregionen jenseits der normalen Landsat-Aufnahme-Grenze aufzuzeichnen. Wie ebenfalls zwischenzeitlich erwähnt, werden diese Gebiete auch von Sentinel-2 nicht erfasst.

Vor ein paar Tagen wurde die erste Reihe solcher Bilder in der Arktis sein den ganz am Anfang im Mai 2013 gemachten Aufnahmen (worüber ich berichtet habe) aufgezeichnet.

Der gewählte Umlauf ist ein anderer als bei den Bildern vom Mai 2013, welche hier zum Vergleich gezeigt sind.

Beide Bilder sind in polarer stereographischer Projektion dargestellt, also nicht nordorientiert. Beide decken alle Landflächen nördlich der normalen Landsat-Grenze ab.

Die neuen Bilder sind nicht komplett wolkenfrei, aber insgesamt recht klar. Mitte Juli ist noch nicht das Schnee- und Eis-Minimum, insbesondere das Eis auf Seen und an der Küste wird in den nächsten Wochen noch weiter schmelzen. Der Zeitpunkt ist trotzdem gut gewählt, denn es ist ein guter Kompromiss zwischen Schnee und Eis auf der einen und dem Sonnenstand auf der anderen Seite. Und möglicherweise werden die nächsten Wochen auch noch weitere Bilder produziert – jedoch vermutlich nicht so viele wie in der Antarktis vor einem halben Jahr, denn auf der Nordhemisphere konkurriert dies stärker mit dem normalen Aufnahmebetrieb, denn es kann nicht sofort zwischen normalen und off-Nadir-Aufnahmen umgeschaltet werden.

Hier ein paar Auschnitte dieser neuen Bilder, welche die nördlichsten Landflächen der Erde zeigen.

Die Bilder finden sich auch bei den OSM images for mapping – zusammen mit einigen ASTER-Bildern von der nördlichen Ellesmere-Insel, ebenfalls von den letzten Wochen. Insgesamt ist die Grundlage für die Erfassung dieser Gegenden in OSM, welche vor ein paar Jahren noch so gut wie nicht vorhanden war, mittlerweile besser und vor allem leichter zugänglich als in so manchen anderen Teilen des Planeten.