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LDCM (Landsat8) Start

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Heute hat die NASA erfolgreich den neuen Landsat-Satelliten gestartet. Das ist für alle, die sich mit Visualisierungen der Erdoberfläche beschäftigen, eine gute Nachricht. Der Hintergrund des Landsat-Projektes und das, was von NASA und USGS auch sehr betont wird, ist die Kontinuität mit den vorhergehenden Satelliten der Landsat-Serie – der Name LDCM, Landsat Data Continuity Mission, deutet ja auch darauf hin.

Aber darüber hinaus gibt es auch einige weitere Aspekte von Landsat, welche ihn für Visualisierungszwecke besonders interessant machen:

  • Landsat-Bilder sind ziemlich einmalig als frei zugängliche Satellitenbilder mit hoher Auflösung. Beginnend mit dem GeoCover-Datensatz sind mittlerweile alle Bilder des Landsat-Programms frei zugänglich und verwendbar. Landsat ist so weit ich das weiss die einzige Quelle hochauflösender Bilder, auf die dies zutrifft. Und nach den Ankündigungen des USGS wird das für Landsat 8 auch so bleiben. Ich kann mir hier nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass nach meiner Kenntnis für keinen europäisch betriebener Erdbeobachtungs-Satellit (mit beliebigen Sensoren, nicht nur für optische Bilder) etwas vergleichbares gilt.
  • Landsat ist auch ungewöhlich dadurch, dass er drei Spektralkanäle liefert, welche in etwa der menschlichen Farbwahrnehmung entsprechen. Dies erlaubt die Produktion farblich korrekter Bilder. Im Gegensatz dazu fehlt den meisten anderen hoch auflösenden Satelliten ein blauer Farbkanal.

Die Frage ist natürlich warum dieser Start etwas Besonderes ist, wo er doch eigentlich nur der Weiterführung der Arbeit vorheriger Satelliten dient. Zunächst enthält Landsat 8 einige Verbesserungen im Vergleich zu den bisherigen Satelliten: Er verfügt über drei zusätzliche Spektralkanäle (einer davon im kurzwelligen blauen Bereich, was für eine verbesserte Farbwiedergabe nützlich sein könnte) und er soll eine bessere Datenqualität (also geringeres Rauschen) liefern. Wesentlich entscheidender ist allerdings, dass die derzeitigen Landsat-Satelliten von verschiedenen Problemen beeinträchtigt sind. Landsat 5, welcher wesentlich länger in Betrieb war, als ursrünglich geplant, hat in den letzten Jahren nur recht wenige Bilder geliefert, bevor er Ende 2011 endgültig ausfiel. Landsat 7 ist nach wie vor in Betrieb, hat jedoch seit 2003 einen Defekt, welcher die produzierten Daten stark beeinträchtigt, insbesondere für Visualisierungszwecke. Zusammengefasst: Die Daten des Landsat-Programms aus den letzten Jahren sind eigentlich nur ein Schatten dessen, was eigentlich möglich wäre. Die meisten Landsat-Bilder, die man heute sieht, entweder als einzelne Szenen oder als Mosaik, stammen von Landsat 7 aus dem Zeitraum 1999-2002, als er uneingeschränkt funktionierte. Es besteht jetzt Aussicht, dass mit der Inbetriebnahme von Landsat 8 im Sommer wieder ein ähnlicher Zustand einkehrt.

Ein paar Bilder vom Start von der NASA:


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