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Mehr zu Wolken

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Kürzlich habe ich das Thema von Wolken in Satellitenbildern und die Probleme bei der Produktion von wolkenfreien Satellitenbild-Zusammenstellungen diskutiert. Ein anderer Blickwinkel auf das Thema mit besonderem Schwerpunkt auf den Tropen wurde jetzt von Rob Simmon von Planet Labs veröffentlicht. Obwohl das natürlich zur Werbung für das Unternehmen und seine Produkte konzipiert ist (was man ja übrigens auch von dem was ich hier schreibe sagen kann) trifft dies recht gut den Kern des Problems, insbesondere das folgende:

Landsat collects data of Borneo every 16 days, so it would take about 5 years to be guaranteed a mostly cloudless map of the island – and even that’s not enough to compile a pristine map. Over those five years, a lot can change.

Fünf Jahre sind dabei übrigens schon recht ambitioniert – Man erreicht damit eine wolkenreduzierte Zusammenstellung – was jedoch nicht ausreicht für ein bei der Betrachtung sauber erscheinendes Bild – selbst wenn Sie sehr gut bei der Auswahl und Zusammensetzung der Bilder sind.

Man kann natürlich stattdessen auch den einfachen Weg wählen, Satellitenbilder irgendwie zusammenstellen und das Ergebnis einfach als wolkenfrei deklarieren und fertig.

Im Moment ist Landsat immer noch das einzige höher auflösende Satellitensystem, welches in regelmäßigen Intervallen tatsächlich diskriminierungsfrei alle Landflächen der Erde erfasst – und zwar in Bezug auf jedes beliebige Intervall und sowohl was staatliche als auch kommerzielle Systeme betrifft. Das folgende Bild stammt aus einer USGS-Präsentation und zeigt den langfristigen Erfassungsplan für Landsat 8. Die tatsächlichen Aufnahmen unterscheiden sich etwas davon, für niedrige geographische Breiten stimmt der Plan mit der Realität mittlerweile jedoch recht genau überein. 23 Bilder pro Jahr entspricht dem 16-Tage-Intervall – bei niedrigen Breiten werden also so gut wie alle Gelegenheiten zur Bilderfassung genutzt. Bei hohen Breiten ist das aufgrund der stärkeren Überlappung nicht nötig und durch die Polarnacht erübrigen sich auch einige der Gelegenheiten.

Bei Sentinel-2 wurde übrigens mittlerweile das tägliche Volumen erheblich ausgeweitet und die pro Tag erfasste Fläche ist damit im selben Bereich wie bei Landsat – allerdings ist die globale Verteilung der Bilder wesentlich ungleichmäßiger und wie bereits früher erwähnt ist durch den breiteren Aufnahme-Streifen der Anteil an Wasserflächen deutlich größer. Für den von Rob betrachteten Teil von Borneo gibt es zum Beispiel vom letzten halben Jahr nur fünf Bilder.

Auf der anderen Seite gibt es aus den drei Jahren, in denen Landsat 8 jetzt Bilder liefert natürlich auch ein paar halbwegs brauchbare Bilder des Bakun-Sees – eines davon findet sich jetzt bei den OSM images for mapping:

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