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Satellitenbild-Erfassungen – Bericht für 2019

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Wie letztes Jahr möchte ich hier einen Blick auf die Erfassungs-Zahlen und die räumliche Verteilung der Bilder der beiden derzeit im Betrieb befindlichen höher auflösenden optischen Erdbeobachtungs-Satellitensysteme, welche offene Daten produzieren und welche eine mehr oder weniger weltweite Abdeckung produzieren, werfen: Landsat und Sentinel-2.

Hier die aktualisierte Darstellung der gesamten aufgenommenen und veröffentlichten Bild-Volumen in Quadratkilometer.

Dies zeigt im Grunde schon, dass im groben wie im vorangegangenen Jahr vorgegangen wurde und damit erstmals eine gewisse Routine beim Betrieb der Sentinel-2-Satelliten über zwei Jahre hinweg etabliert wird. Es gibt einen gewissen Anstieg bei den Bildmengen von Sentinel-2B, bedingt durch die Ausweitung der Erfassung kleinerer Inseln in den Aufnahme-Plänen und die Abschwächung der Grenze für den Sonnenwinkel in Nordeuropa. Letzteres kann man auch gut auf den detaillierten Darstellungen zur Abdeckung für jede Umlauf-Periode sehen:

Abdeckung von Sentinel-2B im Herbst

Was unglücklicherweise sowohl bei Landsat als auch Sentinel-2 auch vom vorherigen Jahr übernommen wurde, ist, dass im Sommer auf der Südhemiphäre die Aufnahme deutlich unter Kapazität und für die Antarktis nur teilweise oder in reduzierter Frequenz erfolgt ist. Bei Landsat ist dies im antarktischen Sommer 2018-2019 sogar noch etwas verstärkt worden im Vergleich zum Jahr davor. Zusätzlich hat der USGS diesmal keine off-nadir-Aufnahmen von Nord-Grönland im Sommer produziert – das erste Mal seit 2015.

Landsat 8 2019

Landsat 8 2018

Die ESA hat sich – abgesehen von den kleineren Änderungen, welche ich bereits erwähnt habe – diesmal im wesentlichen an den selben Ablauf wie im vergangenen Jahr gehalten. Das bedeutet, dass Sentinel-2A und Sentinel-2B weiterhin recht unterschiedlich betrieben werden und dass speziellen Interessen im Betrieb recht ostentativ Raum eingeräumt wird. Es gibt diesmal jedoch erstmals einzelne, nicht regelmäßige Aufnahmen verschiedener Inselgruppen und Riffe im Pazifik (Kiribati, Französich-Polynesien) durch Sentinel-2A. Und was erfreulicherweise deutlich reduziert wurde ist die Anzahl geplanter Aufnahmen, welche in den veröffentlichten Daten fehlen.

Sentinel-2 2019

Insgesamt meine Empfehlungen sowohl an den USGS als auch die ESA:

  • Nutzt die zur Verfügung stehenden Aufnahme-Kapazitäten im nordhemisphärischen Winter, um mehr als nur sporadische Aufnahmen der Antarktis zu produzieren.

Zusätzlich and den USGS:

  • Schließt endlich die letzte fehlende Insel (Jonas-Insel) in die Aufnahme-Pläne mit ein.
  • Macht regelmäßig off-nadir-Aufnahmen von Nordgrönland und der zentralen Antarktis, bevorzugt unter Nutzung der zur Verfügung stehenden Flexibilität zur Minimierung der Wolken-Abdeckung.

Und an die ESA:

  • Beendet die unprofessionelle und kurzsichtige Bedienung irgendwelcher Spezialinteressen und plant die Aufnahmen generell nach klaren, einheitlichen und transparenten Kriterien.
  • In Verbindung dazu: Überdenkt die Strategie, ausgedehnte Meeresflächen um einige Inseln herum zu erfassen, während andere deutlich größere Inseln (Südliche Orkneyinseln) überhaupt nicht aufgenommen werden.
  • Betreibt Sentinel-2A und Sentinel-2B nach dem selben Plan oder erklärt nachvollziehbar, warum Ihr das nicht macht.

Hier noch mal alle Karten-Darstellungen der Aufnahme-Abdeckungen zusammen:

Jahr Tag Nacht Aufnahme-Zahl Tag
2014 LS8, LS7 LS8 LS8
2015 LS8, LS7 LS8 LS8
2016 LS8, LS7 LS8 LS8, S2A
2017 LS8, LS7 LS8 LS8, S2A, S2B, S2 (beide)
2018 LS8, LS7 LS8 LS8, S2A, S2B, S2 (beide)
2019 LS8, LS7 LS8 LS8, S2A, S2B, S2 (beide)

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